Kann ein Hund verschollene Menschen durch den Schnee riechen?

Lawinenhund gehören auch zu den Rettungshunde. Da diese aber einen sehr speziellen Job machen, habe ich mich dazu entschieden die Lawinenhund nochmals hervorzuheben und einen extra Unterpunkt zu erstellen. Lawinenhunde kommen immer zum Einsatz, wenn Menschen unter mehrere Meter schnell verschüttet wurden. Da der Schnee und das Eis so kalt sind, muss das Team aus Lawinenhund und Rettungshundeführern die Person oder die Personen möglichst schnell finden. In den ersten 15 Minuten besteht noch eine Überlebenschance für die Verschütteten danach droht die Erfrierung der ein sicherer Tod. Die Lawinenhund können mit ihrer guten Nase Menschen unter bis zu 4 Meter tiefen Schnee erschnüffeln.

 

Wenn Menschen von Lawinen verschüttet wurden, sind oft Lawinenhunde die Einzige Möglichkeit die Personen wieder zu bergen. Technische Geräte sind oft nicht zuverlässig oder haben Probleme an die Einsatzorte zu gelangen. Diese Aufgaben sind für die Lawinenhunde und ihre Hundeführer sehr belastend und aufwendig, weil Gefahreneinschätzungen und Einsatzabläufe sehr genau und schnell verfügbar seien müssen. Der Hund darf nicht abgelenkt werden oder selbst in Gefahr geraten. Daher trainieren diese Teams auch in den Wintermonaten sehr häufig.

 

Wenn ein Lawinenhund einen Menschen gefunden hat gräbt und bellt er an der erschnüffelten Stelle und macht so auch das Rettungsteam auf sich Aufmerksam. Damit die Hunde in Form bleiben und im Ernstfall einsatzbereit sind üben die Lawinenhunde regelmäßig mit ihren Trainern. Es werden Suchaktionen vorgetäuscht und Trainer verstecken sich, ohne sich dabei in Gefahr zu bringen, im Schnee. Junge Hunde trainieren wöchentlich für den Ernstfall. Erfahrende Hunde hingegen üben nur mindestens einmal im Monat. Schon als Welpen beginnen die Hunde ihren Ausbildung. Zu Beginn schauen die Welpen den erfahrenden Hunden nur zu. So gewöhnen sie sich schnell an das Team und an die anderen Hunden und können schneller lernen. Wenn der Hund dann 4 - 5 Monate alt ist, darf er am Training teilnehmen. Die Trainer nutzen den großen Spieltrieb der Hunde aus und lernen ihnen spielerisch viele Kommandos. 

 

Als erstes lernen die Hunde einen bekannten Gegenstand im Schnee zu finden. Um das Wiederfinden zu erleichtern riechen die Gegenstände zunächst nach dem bekannten Hundeführer. Diesen Geruch kennen die jungen Hunde und sind mit diesem sehr vertraut. Wenn diese gut funktioniert, vergräbt sich der Hundeführer selbst und lernt dem angehendem Lawinenhund ihn zu finden. Schwieriger wird es, wenn der angehende Lawinenhund einen fremden Menschen finden soll, aber auch dies gehört zur Ausbildung dazu. Schließlich soll er später nicht nur sein Herrchen im Schnee wiederfinden, sondern auch fremde, verschüttete Menschen finden. Mit der Zeit werden die Verstecke immer tiefer und schwieriger zu finden. Der Hund muss lernen zu buddeln und den versteckten Gegenstand oder Menschen im Training aus zu graben.

 

Außerdem bekommen die Hunde Flugtraining. An einige Stellen in den Bergen müssen die Hunde zusammen mit ihrem Hundeführer an einem Gurt eingeflogen werden. Dabei dürfen die Hunde keine Angst haben und müssen lernen in großer Höhe ruhig zu bleiben. Dies wird mehrfach geübt und nach einige Flugübungen freuen sich die Hunde auf den Hubschrauber und können ohne Probleme mit diesem fliegen. Wenn der Hund alle Übungen beherrscht und diese mit Erfolg meistert kann er mit zu richtigen Einsätzen mitgenommen werden. 

 

Da die Hunde oft fliegen müssen oder auf lockerem Schnee laufen, darf der Hund nicht zu schwer sein und nicht zu klein. Daher eigenen sich nicht alle Hunderasse als Lawinenhunde. Zudem müssen die Hunde schlau, gesund, motiviert, ruhig und freundlich zu Menschen sein.  


Aufgabe: Schaut euch die Filme vom Lawinenhund Chili an und sprecht über die Entwicklung des Hundes und wie die Ausbildung fortschreitet während der Filmreihe. Ihr könnt den Film zusammen mit eurer ganzen Klasse sehen. 


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