Kann ein Hund ein Menschenleben retten?

Zunächst einmal sind Therapiehunde und Rettungshunde nicht das Gleiche. Beide haben unterschiedliche Aufgaben und Bereiche, in denen diese eingesetzt werden. Dennoch habe ich diese beiden Kategorien unter einen Unterpunkt gesetzt, da die Rettungshunde körperlich kranke Menschen oder Menschen, welche sich körperlich in Gefahr befinden, retten und Therapiehunde retten oft seelisch kranke Menschen. Therapiehunde und Rettungshunde stehen in Verbindung miteinander und so wird ein Vergleich ersichtlicher. Die Lawinenhunde sind nochmal extra aufgeführt, da diese Bereich sehr groß und ausführlich ist.

 

Therapiehunde:

Therapiehund sind Hunde, welche bei einer medizinischen Behandlung eingesetzt werden, um den Menschen beim Gesund werden zu helfen. Oft werden Hunde bei einer Psychotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie, Sprach- und Sprechtherapie oder Heilpädagogik eingesetzt. Wichtig ist das der Therapiehund nicht mit dem Assistenzhund verwechselt wird. Assistenzhunde sind ständig bei den Menschen mit körperlichen oder seelischen Beschwerden bzw. Einschränkungen. Ebenso sind Therapiehund auch keine Besuchshunde, welche verschiedene Menschen besuchen, um mit ihren soziale Kontakte kranken Menschen zu helfen. 

 

Als Therapiehund können eigentlich alle Hunde jeglicher Rassen und Größen arbeiten. Voraussetzung ist nur das der Hund sehr kontaktfreudig ist und keine Angst vor Menschen hat. Ebenso sollten die Hunde ein ruhige Wesen haben und gesund sein. Auch sollte der Hundeführer ein gutes Verhältnis zum Hund haben. Die Experten unterscheiden zwischen einem aktiven und einem reaktiven Therapiehund. Ein aktiver Therapiehund ist sehr motiviert und möchte von sich ausspielen und bringt eigene Ideen mit ein. Der reaktive Therapiehund hingegen reagiert nur auf Aufforderung des Patienten oder des Hundeführers. 

 

Um ein Therapiehund zu werden, werden die Welpen direkt zielgerichtet ausgewählt und gezüchtet. Die jungen Hunde müssen verschiedenen Teste durchlaufen und mit Erfolg bestehen. Es gibt verschiedenen Arten einen Therapiehund auszubilden. Eine davon ist, dass der junge Therapiehund von alten Therapiehunden lernt und gemeinsam mit diesem lebt. Eine andere Methode ist die Ausbildung in sogenannten Therapiehunde-Teams. Hier lernen viele Hunde und Hundeführer zusammen. 

 

Außerdem gibt es unterschiedliche Einsatzorte bzw. Wirkungsweisen der Therapiehunde. Allein durch die pure Anwesenheit eines Hundes sinkt der Blutdruck, was besonders für sehr Nervöse und aufgeregt Menschen wichtig ist. Zudem verbessert sich auch die Befindlichkeit der Patienten. Auch die Offenheit bzw. die Kommunikation / Interaktion verbessert sich durch einen anwesenden Hund. 

Rettungshunde:

Rettungshund werden auch Suchhunde genannt. Ein Hund wird ein Rettungshund, wenn er erfolgreich die Rettungshundeprüfung und die Begleithundeprüfung bestanden hat. Jeder Hund hat einen Rettungshundeführer, welche zusammen mit anderen Teams arbeiten. Diese Teams haben unterschiedliche Namen je nach Einsatzort und Art der Arbeit.

- Rettungshundestaffel (RHS)

- Rettungshundezug (RHZ)

- Schnelleinsatzgruppe Rettungshunde (SEG-RH)

- biologische Ortung (THW)

- Facheinheit Rettungshunde-Ortungstechnik (RHOT Feuerwehr)

- Suchhundestaffel 

 

Diese Staffeln gehören alle verschiedenen Vereinen oder Verbänden an unter anderen auch der Feuerwehr, der Bundeswehr und dem Deutschen Rotem Kreuz. Zudem gibt es unterschiedliche Einsatzschwerpunkte und verschiedenen Arten wie ein Hund auf sich Aufmerksam macht, wenn er zum Beispiel verletzte Personen gefunden hat. Diese Hunde suchen allerdings keine Verbrecher, denn dafür sind die Polizeihund zuständig.

 

- Flächensuche:

Hier sucht ein Team aus Rettungshunden und dessen Rettungshundeführern nach vermissten Personen auf großem und oft auch unwegsamen Geländen, wie zum Beispiel in Wäldern. Die Hunde nehmen jegliche menschliche Witterung auf und sorgen dafür das verletzte Menschen medizinisch versorgt werden können. Es gibt verschiedenen Anzeichen wie der Hund auf sich Aufmerksam macht, wenn er eine Person gefunden hat. Einmal gibt es das Verbellen, dabei bellt der Hund so lange neben der gefunden Person, bis der Rettungshundeführer diesen Ort erreicht hat. Dann gibt es noch das Bringseln, hier nimmt der Hund an der gefundenen Person ein sogenanntes Bringsel auf und führt den Rettungshundeführer zu der Person nachdem der Hund zurückgelaufen ist. Zu guter Letzt gibt es noch das Freiverweisen hier pendelt der Hund zwischen dem Rettungshundeführer und der gefundenen Person immer hin und her. 

 

- Trümmersuche:

Dies ist einer der schwierigsten Aufgaben, die ein Hund haben kann. Er muss die menschliche Witterung bei Katastrophen von vielen anderen Gerüchen trennen und oft unter meterdicken Schlamm, Geröll und Steinen Menschen finden bzw. riechen. Daher sind auch nur sehr wenige Hunde für diese Arbeit geeignet und oft wird sogar ein zweiter Trümmersuch-Hund mit eingesetzt, um Fehler zu vermeiden und schnellstmöglich verschüttete Menschen wieder zu finden. Wenn er in den Trümmern eine Person gefunden hat bellt oder kratzt der Hund.  Oft werden diese Hunde benötigt, wenn es eine Erdbeben, eine Überschwemmung, ein heftiger Sturm oder eine starke Explosion alles verschüttet und verwüstet hat.  

 

 

 - Wasserrettung

Zur Wasserrettung werden sogenannte Wasserhunde benötigt. Dies sind bestimmte Rassen, welche besonders gut schwimmen können. Die Hunde schwimmen zu den Personen, welche zum Beispiel drohen zu ertrinken, mit einem besonderem Geschirr hin und können die Menschen dann abschleppen. Abschleppen meint, dass sich die Personen an dem Hundegeschirr festhalten und der Hund mit diesem bis zum sicherem Ufer schwimmt und die Person zieht. Falls die Person bewusstlos ist zieht der Hund den Menschen am Arm oder an der Hand ans Ufer. Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Hund einen Rettungsschwimmer zu der Person bringt und diese zunächst versorgt, bis der verletzte Mensch abgeschleppt werden kann. 

 

- Mantrailing

Das Mantrailing ist ein Spezialgebiet der Rettung durch Hunde. Hier suchen die Hunde nicht Gebiete bzw. Bereiche ab, sondern suchen eine bestimmte Person, auf die die Hunde angesetzt werden. So können vermisste und verschwundene Menschen wiedergefunden werden. Durch den individuellen Geruch eines Menschen suchen die Hunde vom letzten mögliche Aufenthaltsort des Vermissten. Dafür wird ein Gegenstand, oft ein Kleidungsstück vom Gesuchten, dem Hund zur Identifizierung des Geruchs angeboten. So kann er die Spur erkennen und aufnehmen. 

 

- Leichensuche

Ein Leichensuchhund sucht wie der Name schon sagt Leichen, also tote Menschen. Diese werden gesucht, um mögliche Straftaten aufzuklären. Weiter werden die Leichen auch gesucht damit die Angehörigen sich verabschieden können und den Verstorbenen beerdigen können. Selbst wenn der Mensch sich selbst umgebracht hat, werden diese Hunde aufgesucht. Vorwiegend wird diese Arbeit von der Polizei betrieben. 

 

- Wasserortung:

Wenn ein Mensch ertrunken ist, ist es oft ein großer Bereich, der von Tauchern und Rettungskräften in kürzester Zeit gründlich abgesucht werden muss, wofür oft die Einsatzkräfte fehlen. Die Wasserortung ist eine Unterform der Leichensuche. Die Wasserortungshunde suchen über ein Boot aus oder schwimmend nach menschlichem Gerüchen, welche aus dem Wasser aufsteigen. Dabei können Hunde, menschlichen Geruch in über bis zu 50 Meter tiefen Gewässern riechen.

 

Wichtig ist das der Hund bei Beginn seiner Ausbildung ungefähr 6 - 12 Monate alt ist und sein Wesen ruhig und ausgelassen ist. Er darf also keine Angst vor Menschen oder anderen Tieren haben, noch darf er aggressiv sein. Ebenso wie bei anderen "Alltaghelden" hier müssen die Hunde deshalb einen Wesenstest vorher beschreiten. Zudem muss der Hund gesund sein und vom Körpergewicht nicht zu schwer sein. Außerdem sollte der Hund von der Körpergröße eine mittlere Größe aufweisen. Dies ist von großer Bedeutung damit der Hund auch an alle Gefahrenorte transportiert werden kann. Einige Hunde müssen sogar mit einem Kran an Unfallorte gebracht werden, hier ist die Größe und das Gewicht von hoher Wichtigkeit. Eine bestimmte "Rettungshund-Rasse" gibt es nicht, praktisch könnten alle Hunde als Rettungshund arbeiten, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Zudem sollte der Hund motiviert und willensstark sein. 

 


Aufgabe: Hört euch den Podcast "Anrufsendung: Hunde" in Einzelarbeit genau an. Notiert in kurzen Stichpunkten was über Therapiehunde gesagt wird und was davon wichtig ist. Auch hier ist es wichtig, dass ihr genau zuhört und leise seid, sonst wird es schwer die Anrufer und die Radiosprecher zu verstehen. Weiter könnt ihr die Therapiehunde und die Rettungshunde mal vergleichen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten der zwei Alltagshelden herausfinden.


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